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Abgabenänderungsgesetz 2024 – AbgÄG 2024

02.07.2024

ArbeitBudget und FinanzenWirtschaft

Kurz gesagt
Der Beschluss des österreichischen Nationalrates ändert verschiedene Steuergesetze, indem er unter anderem Erleichterungen bei der Besteuerung von Lebensmittelspenden bietet, die steuerfreien Einkommensgrenzen für Kleinunternehmer anhebt, und Regelungen zur digitalen Meldung und Behandlung internationaler Unternehmensstrukturen anpasst.

Ausführlicher

Der österreichische Nationalrat hat beschlossen, eine Reihe von Steuer- und Abgabenänderungen für das Jahr 2024 einzuführen. Ein wichtiger Teil davon ist die Änderung des Einkommensteuergesetzes 1988, das unter anderem die Einführung eines Veranlagungsfreibetrags von bis zu 730 Euro für nicht lohnsteuerpflichtige Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit vorsieht. Es wird auch klargestellt, dass die Sozialversicherungsnummer in verschiedenen Steuerregelungen anstelle der bisherigen Versicherungsnummer verwendet wird.

Eine wichtige Neuerung betrifft die Spende von Lebensmitteln und nichtalkoholischen Getränken, die nun steuerlich begünstigt werden. Diese Spenden sollen für gemeinnützige Zwecke steuerfrei sein.

Im Bereich der Körperschaftsteuer wird geregelt, dass Verluste aus früheren Beteiligungen an inländischen Körperschaften, die in andere Unternehmensgruppen überführt wurden, nicht mehr mit aktuellen Gewinnen verrechnet werden können. Auch die Abzugsmöglichkeit von Zinsen und Lizenzgebühren wurde angepasst, um Steuervermeidungsstrategien entgegenzuwirken.

Das Umsatzsteuergesetz 1994 wird dahingehend geändert, dass die Steuerbefreiung für Kleinunternehmer mit einem erhöhten Schwellenwert von 42.000 Euro gilt und die Regelungen zur Kleinunternehmer-Befreiung auf europäischer Ebene harmonisiert werden.

Diese Änderungen sollen die Steuergesetzgebung in Österreich modernisieren und eine faire Besteuerung sicherstellen.

Reden

Eine Übersicht der Reden von Abgeordneten zu diesem Beschluss im Nationalrat. Die Pro- und Contra-Daten sind dem Datensatz des Parlaments entnommen und entsprechen nicht zwangsläufig dem Abstimmungsverhalten der Partei.

02.07.2024

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ) kritisiert die Regierung für häufige Fehler und späte Korrekturen in der Gesetzgebungsarbeit, insbesondere bei Steuergesetzen, und fordert mehr Sorgfalt sowie Dank an die Experten, die auf diese Fehler hinweisen. Die SPÖ wird gegen die Gesetzesänderungen stimmen, jedoch dem Abänderungsantrag zustimmen, der auf Hinweise von Arbeiterkammer und Gewerkschaft basiert.
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02.07.2024

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP) betont in seiner Rede, dass das Abgabenänderungsgesetz zahlreiche notwendige und von Experten anerkannte Vereinfachungen und Entlastungen für Kleinunternehmer und Unternehmen enthält. Er hebt hervor, dass die derzeitige Koalition weiterhin keine neuen Steuern einführen und bestehende Steuern nicht erhöhen, sondern den Entlastungsweg fortsetzen wird.
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02.07.2024

Abg. MMag. DDr. Hubert Fuchs (FPÖ) begrüßt grundsätzlich das Abgabenänderungsgesetz 2024, kritisiert jedoch, dass eine umfassendere Anpassung von Steuerregelungen, insbesondere zur Entlastung von Kleinunternehmern und zur Verwaltungsvereinfachung, versäumt wurde. Er fordert zudem die Anpassung verschiedener Steuerbeträge und Freibeträge an die Inflation zur Entbürokratisierung und Entlastung der Steuerzahler.
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02.07.2024

Abg. Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne) begrüßt die Änderungen im Bewertungsgesetz sowie die Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung, betont die Wichtigkeit der Berücksichtigung von Klimadaten in der Landwirtschaft und kritisiert die Angstverbreitung durch Halbwahrheiten von Landwirtschaftsfunktionären. Sie fordert mehr Verantwortung und konkrete Lösungsvorschläge für die Landwirtschaft, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
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02.07.2024

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS) kritisiert die vermischten Inhalte des Abgabenänderungsgesetzes, begrüßt die Umsatzsteuerbefreiung für Lebensmittelspenden und fordert mehr steuerliche Entlastungen für Vollzeitbeschäftigte sowie eine Ausweitung der Steuerbegünstigungen für Überstundenzuschläge.
überzeugendargumentativpräzisekonstruktiv

02.07.2024

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP) betont die Notwendigkeit stabilisierender Maßnahmen für landwirtschaftliche Betriebe angesichts ihrer Einkommensvolatilität und unterstützt das rollierende Verfahren zur automatisierten Feststellung des Einheitswerts alle neun Jahre als Mittel zur Planungssicherheit und zur fairen Besteuerung. Ebenso kritisiert er den mangelnden Dialog bei der Entstehung des Renaturierungsgesetzes und fordert eine praxistaugliche Umsetzung von Maßnahmen.
formalüberzeugendargumentativpräzisehöflichkonstruktivintensiv

02.07.2024

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ) äußerte seine Zustimmung zur Mehrwertsteuerbefreiung auf Lebensmittelspenden, kritisierte jedoch die 10-prozentige Abzugssteuer auf Entschädigungen für Hochwasserschutzmaßnahmen und lehnte die Änderungen im Bodenschätzungsgesetz ab, da er befürchtet, dass diese die Steuergrundlagen der Landwirtschaft negativ beeinflussen und das Vertrauen der Bauern in die Politik weiter schwächen.
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02.07.2024

Der Abgeordnete Franz Leonhard Eßl (ÖVP) erläutert die Vorteile des Abgabenänderungsgesetzes, welches Steuererleichterungen für Hochwasserschutzmaßnahmen und Freiwilligenarbeit vorsieht und durch den eingebrachten Abänderungsantrag auch gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften in diese Regelungen einbezieht.
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02.07.2024

Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS) lehnt das Abgabenänderungsgesetz ab, obwohl sie Aspekte wie die Umsatzsteuerbefreiung bei Lebensmittelspenden und die Einbeziehung von Klimadaten in die landwirtschaftlichen Einheitswerte positiv bewertet. Sie kritisiert jedoch, dass grundlegende Probleme der Landwirtschaft nicht angegangen werden und die bestehenden Bemessungsgrundlagen verfestigt werden, anstatt notwendige Strukturänderungen vorzunehmen.
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02.07.2024

Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger (ÖVP) verteidigt die geplanten Gesetzesänderungen zur Stabilisierung der landwirtschaftlichen Einkommen durch ein rollierendes Verfahren zur regelmäßigen Aktualisierung von Einheitswerten unter Berücksichtigung klimatischer Veränderungen und kritisiert die NEOS und die FPÖ für ihre vermeintliche Untätigkeit in der Unterstützung der Bauern. Er fordert die anderen Parteien auf, dem Gesetz zuzustimmen, um die landwirtschaftliche Verwaltung zu vereinfachen und die Landwirte zu entlasten.
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02.07.2024

Abgeordneter Peter Schmiedlechner (FPÖ) kritisiert die Aktualisierung der Einheitswerte für landwirtschaftliche Betriebe, die auf Ertragswerten basieren und zu hoher Belastung führen, sowie das allgemeine Vorgehen der Regierung, das seiner Meinung nach wenig zur Unterstützung der Landwirtschaft beiträgt und stattdessen zu weiterem wirtschaftlichen Druck auf Bauern führt. Er weist zudem darauf hin, dass Österreich bereits eine intakte Natur hat und die geplanten Maßnahmen das Problem nicht lösen würden.
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Dokumente

Gesetzestext
Beschlussformel NR

Das benutzte Datenset wird vom Open Data Angebot des Österreichischen Parlaments bereitgestellt und steht unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz. Das ursprüngliche Datenset kann hier abgerufen werden. Es wurden Zusammenfassungen und Verkürzungen untersützt durch künstliche Intelligenz vorgenommen. Wir übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben. Inhalte können durch KI-bedingte Änderungen oder Kürzungen ungenau oder fehlerhaft sein.