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Schulorganisationsgesetz und Land- und forstwirtschaftliches Bundesschulgesetz

19.11.2020

BildungKultur

Kurz gesagt

Der Nationalrat hat beschlossen, dass ab der 9. Schulstufe für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, verpflichtend Ethikunterricht im Umfang von zwei Wochenstunden stattfinden soll, der möglichst zur gleichen Zeit wie der Religionsunterricht abgehalten wird.

Ausführlicher

Der österreichische Nationalrat hat beschlossen, dass Schülerinnen und Schüler ab der 9. Schulstufe, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, zwei Wochenstunden Ethikunterricht besuchen müssen. Dieser Ethikunterricht soll möglichst gleichzeitig mit dem Religionsunterricht stattfinden. Wenn es an einer Schule weniger als zehn Schülerinnen oder Schüler gibt, die Ethikunterricht benötigen, werden diese mit anderen Klassen oder sogar anderen Schulen kombiniert, bis mindestens zehn Teilnehmende erreicht sind. Diese Änderungen treten ab dem 1. September 2021 schrittweise in Kraft.

Reden

Eine Übersicht der Reden von Abgeordneten zu diesem Beschluss im Nationalrat. Die Pro- und Contra-Daten sind dem Datensatz des Parlaments entnommen und entsprechen nicht zwangsläufig dem Abstimmungsverhalten der Partei.

02.12.2020

Abgeordnete Johanna Miesenberger betont die Bedeutung der Wertevermittlung durch Eltern und Lehrer und unterstützt die Einführung des Ethikunterrichts für Schüler ab der 9. Schulstufe, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Zudem hebt sie die Wichtigkeit eines grundlegenden Wissens über Lebensmittel und Ernährung hervor und fordert die Ausweitung des Schulfaches Ernährung und Konsumbildung.
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02.12.2020

Dr. Heinz Faßmann betont in seiner Rede die Bedeutung der Einführung des Ethikunterrichts für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, und hebt die Notwendigkeit eines abgestimmten Verflechtungsmodells zwischen Ethik- und Religionsunterricht hervor, um zentrale Werte wie Autonomie, Freiheit und Gewaltlosigkeit zu vermitteln. Er ruft zu einer breiten Unterstützung dieses Prozesses auf und unterstreicht die langfristige Planung, einschließlich der Ausbildung qualifizierter Lehrkräfte.
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02.12.2020

Doris Hahn kritisiert die geplante Einführung des Ethikunterrichts ab der 9. Schulstufe nur für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, da dies das Fach als "Strafstunde" erscheinen lässt und plädiert für eine flächendeckende Einführung des Ethikunterrichts für alle Schüler sowie eine frühere Einführung bereits in der Sekundarstufe I. Zudem hebt sie die Notwendigkeit einer gerechten Mittelverteilung im Bildungssystem hervor und fordert den Ausbau des 100-Schulen-Projekts zu einem flächendeckenden Chancenindex.
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02.12.2020

Der Abgeordnete Sebastian Kolland betont die Bedeutung des Religionsunterrichts als fundamentalen Bestandteil der moralischen und ethischen Bildung, lehnt dessen Abschaffung ab und unterstützt die Einführung des Ethikunterrichts als sinnvolle Ergänzung, um jungen Menschen in ihrer Entscheidungsfindung und gesellschaftlichen Integration zu helfen.
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02.12.2020

Der Abgeordnete MMag. Dr. Karl-Arthur Arlamovsky kritisiert die Einführung des Ethikunterrichts ab der Sekundarstufe II als zu spät und fordert stattdessen einen früheren Start sowie die Einführung eines Ethikunterrichts für alle Schüler, unabhängig vom Religionsunterricht. Er befürchtet, dass die derzeitige Regelung ein unzureichendes Provisorium bleibt.
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02.12.2020

Abgeordneter Christoph Steiner betonte die Bedeutung der Bildung sowie des Ethikunterrichts ab der 9. Schulstufe und appellierte an den Bildungsminister, eigenständig im Interesse der Schüler und Eltern zu entscheiden, anstelle sich vom Kanzler beeinflussen zu lassen, wobei er auch bedauerte, dass die Polytechnischen Schulen nicht einbezogen wurden.
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02.12.2020

Mag. Daniela Gruber-Pruner betont, dass der vorliegende Vorschlag ein wichtiger Schritt ist, jedoch noch nicht das Endziel darstellt, da das Ziel ist, dass junge Menschen ein tieferes Verständnis für ethische Fragen und unterschiedliche Perspektiven entwickeln.
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02.12.2020

Die Abgeordnete Claudia Hauschildt-Buschberger begrüßt die Einführung des Ethikunterrichts ab der 9. Schulstufe für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, als wichtigen Schritt zur Förderung der selbstständigen Reflexion und Verantwortungsübernahme durch die Schüler, wobei sie das Potenzial für eine weitere Ausweitung der Maßnahme sieht.
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19.11.2020 - 6 minuten

Herr Abgeordneter Hermann Brückl von der FPÖ betont die Wichtigkeit, die Schulen trotz der Pandemie wieder zu öffnen und hebt hervor, dass die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung die psychische Gesundheit der Kinder stark beeinträchtigen, während er gleichzeitig die Einführung des Ethikunterrichts unterstützt.
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19.11.2020 - 1 minute

Abgeordnete Mag. Dr. Sonja Hammerschmid widerspricht der Darstellung von Abgeordnetem Taschner und betont, dass sie persönlich mit Prof. Drosten über die Infektionslage an Schulen gesprochen habe. Laut ihr sei es möglich, Schulen offen zu halten, wenn Lehrkräfte wöchentlich mit Antigentests getestet werden, um schnelle Isolationen zu ermöglichen.
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19.11.2020 - 3 minuten

Mag. Sibylle Hamann von den Grünen betont die Wichtigkeit des Ethikunterrichts als verbindendes Element in den Schulen und argumentiert, dass die gleichzeitige Durchführung von Religions- und Ethikunterricht vielfältige Möglichkeiten für Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte eröffnet, mit dem langfristigen Ziel eines verbindenden Ethik- und Religionenunterrichts für alle Schüler.
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19.11.2020 - 3 minuten

Die Abgeordnete Nurten Yılmaz von der SPÖ stellt klar, dass der Ethikunterricht nicht als Strafe an sich betrachtet wird, sondern dass sie ihn als eine Form der Bestrafung für jene empfindet, die sich vom Religionsunterricht abmelden oder atheistisch sind. Sie betont, dass dies ihre eigentliche Aussage war.
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19.11.2020 - 4 minuten

Mag. Martina Künsberg Sarre (NEOS) kritisiert den Beschluss zur Einführung von Ethikunterricht nur für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, als eine verpasste Chance und fordert stattdessen einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle Schüler ab der ersten Klasse, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Sie hebt hervor, dass Ethikunterricht wichtige Werte wie Dialogfähigkeit, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit vermitteln sollte.
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19.11.2020 - 4 minuten

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann betont die Wichtigkeit des neuen Gesetzes, das Ethikunterricht ab der 9. Schulstufe als Pflichtfach für Schüler ohne konfessionellen Religionsunterricht einführt, um Wertevermittlung und ethische Entscheidungsfähigkeit zu fördern, und verweist auf die erfolgreiche Umsetzung dieses Modells in Salzburg sowie die Bedeutung parallel laufender Religions- und Ethikunterrichtsstunden.
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19.11.2020 - 3 minuten

Dr. Heinz Faßmann betont die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Ethikunterrichts als ergänzendes Fach zum Religionsunterricht, das parallel stattfinden und interagieren soll, stützt sich dabei auf positive Erfahrungen aus Schulversuchen und betont die breite Akzeptanz und Unterstützung seitens aller beteiligten Religionen.
ruhigformalüberzeugendargumentativpräzisehöflichkonstruktiv

19.11.2020 - 5 minuten

Mag. Gerald Hauser von der FPÖ kritisiert in seiner Rede die reduzierten Unterrichtsmöglichkeiten während der Schulschließungen in Folge der Pandemie, da neuer Stoff im Fernunterricht nur schwer vermittelt werden kann, und fordert daher die Schulen wieder vollständig zu öffnen, um Bildungsverluste zu verhindern.
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19.11.2020 - 4 minuten

Dr. Ewa Ernst-Dziedzic betont die Bedeutung einer neutralen und wissenschaftlich fundierten Sexualpädagogik an Schulen, um Jugendliche über Sexualität umfassend aufzuklären, Ängste zu nehmen und negative Erfahrungen zu besprechen. Sie kritisiert den Antrag der FPÖ, externe Sexualpädagogik aus den Schulen zu verbannen, als unverantwortlich und plädiert dafür, Qualitätsstandards und Akkreditierungsverfahren zu gewährleisten.
leidenschaftlichüberzeugendargumentativpräzisekonstruktivintensiv

19.11.2020 - 2 minuten

Der Abgeordnete Nico Marchetti befürwortet einen neutralen und qualitätsgesicherten Sexualunterricht durch ein Akkreditierungsverfahren und betont, dass Lehrkräfte aktuell nicht ausreichend darauf vorbereitet sind, diesen Unterricht flächendeckend allein durchzuführen.
ruhigformalüberzeugendargumentativpräzisehöflichkonstruktiv

19.11.2020 - 3 minuten

Abgeordnete Nurten Yılmaz kritisiert den Beschluss des Nationalrats, Ethikunterricht nur für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, einzuführen und fordert stattdessen einen obligatorischen Ethikunterricht für alle Schüler, um das gemeinsame Lernen über Pluralität und Vielfalt zu fördern. Sie betont, dass dies der sozialdemokratischen Haltung entspricht, die auf Bildung ohne Ausgrenzung setzt.
leidenschaftlichüberzeugendargumentativpräzisekonstruktivintensiv

19.11.2020 - 6 minuten

Mag. Dr. Rudolf Taschner argumentiert, dass der Religionsunterricht in österreichischen Schulen erhalten bleiben soll, weil er dort besser kontrolliert werden kann als außerhalb der Schule, und betont die Bedeutung eines qualitativ hochwertigen Ethikunterrichts für Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, um philosophische und moralische Fragen tiefgehend zu behandeln.
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Dokumente

Gesetzestext
Beschlussformel NR
Beschlussformel BR

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