22.03.2022
Kurz gesagt
Die Zivilverfahrens-Novelle 2022 schafft klare Regeln für die Bestellung und Amtsführung fachkundiger Laienrichter in Handelssachen, erweitern das Klagerecht in digitalen und internationalen Angelegenheiten sowie Vereinfachungen bei der Formular- und Gebührenerhebung.Ausführlicher
Der österreichische Nationalrat hat das "Bundesgesetz, mit dem die Jurisdiktionsnorm, die Zivilprozessordnung, das Arbeits- und Sozialgerichtsgesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Sachverständigen- und Dolmetschergesetz, das Gerichtsgebührengesetz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz, das E-Commerce-Gesetz, das Rechtspflegergesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Kinderbetreuungsgeldgesetz und das Familienzeitbonusgesetz geändert werden (Zivilverfahrens-Novelle 2022 – ZVN 2022)" beschlossen. Zu den wichtigsten Änderungen gehören: Für Laienrichter in Handelssachen wird der Begriff "fachkundiger Laienrichter" anstelle des bisherigen "fachmännischen Laienrichter" eingeführt. Sie werden für fünf Jahre bestellt und ihre Amtszeit kann verlängert werden, bis ein anhängiges Verfahren abgeschlossen ist. Laienrichter müssen ein Gelöbnis ablegen, die Pflichten ihres Amtes gewissenhaft und unparteiisch zu erfüllen. Im Bereich des Zivilprozesses gibt es zahlreiche Änderungen, darunter die Verpflichtung der Gerichte, den Ersatz von Gerichtsgebühren auch in der Höhe festzulegen. Zudem müssen Abschriften wichtiger Dokumente innerhalb von drei Tagen an den Gegner gesendet oder beim Gericht hinterlegt werden. Außerdem wird das Verfahren zur Erstellung von Verhandlungsprotokollen klarer geregelt, und es wird eine E-Mail-Adresse in die Laienrichter-Listen aufgenommen. Neu eingeführt wird die Möglichkeit, bei Verletzungen der Persönlichkeitsrechte im Internet das Gericht am Schadensort anzurufen. Ebenso können Ansprüche nach der Fluggastrechte-Verordnung vor dem Gericht verhandelt werden, dessen Sprengel der Abflug- oder Ankunftsort ist. Elektronische Aktenführung wird im Gerichtsorganisationsgesetz verankert, inklusive Regelungen zum Zugriff und zur Einsichtnahme in digitale Akten. Dies bedeutet, dass Gerichtsakten digital gespeichert und eingesehen werden können. Das Arbeits- und Sozialgerichtsgesetz wird erweitert, um Ansprüche auf Familienzeitbonus und Beihilfe zum pauschalen Kinderbetreuungsgeld kompakter und klarer zu gestalten. Rückersatzpflichten für zu Unrecht erhaltene Leistungen können unter bestimmten Umständen teilweise oder vollständig entfallen. Änderungen im Sachverständigen- und Dolmetschergesetz erleichtern die elektronische Verwendung des E-ID für Sachverständige. Außerdem wird die Gebühr für Abschriften oder Auszüge bei Gerichtsprozessen geregelt, wobei bestimmte Kopien gebührenfrei bleiben, wie jene für Rechtsanwälte oder Kinderbeistände.
Eine Übersicht der Reden von Abgeordneten zu diesem Beschluss im Nationalrat. Die Pro- und Contra-Daten sind dem Datensatz des Parlaments entnommen und entsprechen nicht zwangsläufig dem Abstimmungsverhalten der Partei.
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